STILLER JAZZ – ÜBER SAX – SEAMUS BLAKE
© H.K. – 2000 Seamus Blake
The Tone, the Bloom, the Cow
Jahr 2000. Zwei Sax-Tenöre auf kleiner Bühne, ein Bass wie auf Gummi gespannt, und irgendwo im Set: ein Lied über eine Kuh.
Seamus Blake – Streiter in Sachen Bloomdaddies – ließ sein Saxophon reden wie ein schräger Philosoph auf drei Espressi: klug, warm, ein bisschen neben der Spur, aber immer auf den Punkt, voll Ironie, die eigene Ernsthaftigkeit belächelnd. Sein Ton? Eine Mischung aus Coltrane und Kanaldeckel, Broadway und Backsteinmauer – butterweich im Angriff, aber mit Nachdruck.
Ein New Yorker mit kanadischem Pass? Absolut. Ohne Angst vor Groove und selbst bei funkigen Ausflügen nie den Jazz aus den Augen verlierend? Ganz sicher! Aber immer bleibt Platz für ein Augenzwinkern.
Wenn Kühe fliegen könnten – sie würden wohl zu Seamus Blakes Saxophon abheben.
Zu den Grafiken: Die fotografischen Skizzen zum "Doppelkopf" stammen aus dem Jahr 2000.
Weiter mit: Chris Cheek ➜